Puppen

Neben klassischen afrikanischen Trommeln, Gewändern und anderem finden sich auch Puppen in der Sammlung. Diese hatten natürlich sowohl in Emden als auch in Westafrika zunächst dieselbe Funktion, nämlich Mädchen spielerisch auf ihre spätere Rolle als Mutter vorzubereiten.

Im Subsaharischen Afrika allerdings war die Beschäftigung mit Puppen nach dem Ende der Kindheit nicht vorbei. Während der Initiation, also der Aufnahme der Jugendlichen ins Erwachsenenalter, spielten nicht naturalistisch gestaltete und auf die wesentlichen Merkmale reduzierte Puppen eine wichtige Rolle. Auch Mutter-Kind-Darstellungen galten häufig als Fruchtbarkeitsdarstellungen und wurden von Priestern für Fruchtbarkeitsrituale hergestellt. In diesen Kulturen stellten Puppen selten ein reines Spielzeug für Mädchen dar.

Puppe
Bild: Caroline Schott

Puppe, gelbes Kleid
Afrika, Subsaharisches Afrika, Westafrika
Ankauf vom Kindergarten „Rote Mühle“, Emden Oktober 2020
1980er / 1990er Jahre
Textilie (Baumwolle), Pigmente
H: 44,0 cm; B: 22,0 cm; T: 17,0 cm

Ethn 1169

Puppe, rotes Kleid
Afrika, Subsaharisches Afrika, Westafrika
Ankauf vom Kindergarten „Rote Mühle“, Emden Oktober 2020
1980er / 1990er Jahre
Textilie (Baumwolle), Kunststoff
H: 37,0 cm; B: 28,0 cm; T: 8,0 cm

Ethn 1170

Puppe
Bild: Caroline Schott

Die hier vorhandenen Puppen sind modern und zeitgemäß gestaltet und als Spielzeugpuppen aufzufassen. Trotzdem kann angenommen werden, dass die Mitarbeiter der Emder Kita ihre Schützlinge über die breite Bedeutung der Puppen im Subsaharischen Afrika informierten. Und nicht zuletzt fördert auch die alltägliche spielerische Beschäftigung mit anderen Kulturen Toleranz und Weltoffenheit.