Ketten

Schmuck galt und gilt im Subsaharischen Afrika – wie in Europa – als Status- und Prestigeobjekt. Deshalb wurde er oft von Würdenträgern und anderen hochrangigen Mitgliedern der Gesellschaft getragen. In manchen Ländern, zum Beispiel Kamerun, war er sogar Amtszeichen und wurde über Generationen weitervererbt.

Für die Herstellung von Schmuckketten kamen die unterschiedlichsten Materialien in Frage. Neben Holzscheibchen, Steinperlen, Samen und Fruchtperlen waren vor allem Glasperlen relevant. Glasperlen besaßen einen hohen Wert und galten über Jahrhunderte als kostbares Handelsgut. Mit ihnen wurden so wertvolle Güter wie Gold, Weihrauch, Schildpatt, Elfenbein und sogar Sklaven eingehandelt. Zunächst wurden die Perlen massenweise aus Europa, vor allem Venedig, eingeführt, später, ab dem 16. Jahrhundert wurden sie in manchen Teilen Afrikas selbst hergestellt.

Kette
Bild: Ingrid Thiel

Ketten mit Glasperlen

Afrika, Subsaharisches Afrika
Schenkung Uda Kortkampf / Stephan-Gerhard Koziolek 2018
Ende 20. / Anfang 21. Jh.
Glasperlen, Kunststoff, Edelstahl, Pigmente
Ethn 1052: L: 58,0 cm; D Perle): 1,3 cm
Ethn 1053: L: 56,5 cm; D (Perle): 1,3 cm

Ethn 1052, Ethn 1053

Kette
Bild: Ingrid Thiel

Heute werden bei der Herstellung von Schmuck auch moderne Materialien verwendet. Dies ist an diesen beiden Ketten ebenfalls ersichtlich. Die etwas größeren Schmuckperlen aus grünem Glas und die weiteren Perlen sind auf moderner Nylonschnur aufgefädelt. Geschlossen wird die Kette mit einem modernen Verschluss aus Edelstahl. Die farbenfrohe Gestaltung in Grün, Braun, Rot, teilweise Gelb und Weiß zeugt dagegen von traditionellem Stil. Das auf den größeren Perlen aufgemalte Motiv, ein Auge, scheint ebenso ältere Wurzeln zu haben.